Alea Aquarius Wiki
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Vor einigen Tagen postete Addie ihr Konzept einer Hajara-Schrift auf dem Discord. Ich habe mehrfach wieder darüber nachgedacht und hatte heute den wahnsinnigen Einfall zu einer Hajara-Schrift, welchen ich im Folgenden präsentiere. Das ist wie ein Wiki-Artikel bzw. eine Beschreibung aus einem Buch geschrieben (Präteritum) und ich nutze die Begriffe, die sich die Meermenschen selbst ausgedacht hätten (aber alles auf Deutsch).

Hajara-Schrift[]

Hajara wird mit einer Abugida-ähnlichen Schrift geschrieben. Die Beschreibung dieser Seite bezieht sich auf die Formalschrift, wie sie insbesondere von Kendarern genutzt wird, um Bücher und andere Schriften zu verfassen. Handschriften sind einfacher und weichen ab.

Geschichte[]

Die Hajara-Schrift wurde vermutlich vor wenigen tausend Jahren von den Kendarern entworfen, genaue Aufzeichnungen gibt es darüber nicht. Die Schrift war lange nicht standardisiert, bis vor etwa 400 Jahren der Weise Odima die Rechte Schreibweise der Schrift der Wassersprache verfasste, das erste Rechtschreibungsbuch der Meerwelt. Bald hielten sich viele Meermenschen an seine Regeln, aber da sich die Sprache schnell wandelte, gab es schon kurz darauf Abweichungen von der gesprochenen Sprache und die Meerkinder hatten es schwer, das „richtige“ Schreiben zu lernen. Also trafen sich die Kendarer in Rach Turana und gründeten den Rat der Kendarer für die hohe und richtige Schreibung der Wasserschrift[1], der umgangssprachlich meist Rechtschreibungsrat genannt wird. Der Rat legt regelmäßig neue Regeln für das Schreiben bestimmter Laute und Wörter fest, welches der gesprochenen Sprache entsprechen soll. Für die konkrete Kalligraphie, die sich aufgrund der Schriftfunktionsweise recht komplex gestaltet, gibt es weiterhin ein Regelwerk, dessen Absätze hier mit dem Paragraphen-Zeichen § angemerkt werden.

Grundlegendes[]

Die Hajara-Schrift wird von links nach rechts, unten nach oben geschrieben (§1). Grundgegenstand der Schrift sind die sogenannten Wasserlinien, welche sich durchgehend über die Zeile erstrecken. Dabei gibt es zwischen (enschließlich) zwei und vier Wasserlinien gleichzeitig übereinander in einer Zeile (§2). Um Abstände korrekt einzuhalten, wird der grundlegende kalligraphische Abstand als die Wasserlinienbreite wp[2] definiert, also der Abstand zweier Wasserlinien innerhalb einer Zeile zueinander (§3). Zwei Zeilen haben einen Abstand von genau zwei wp (§18). Während Schreibanfänger und viele Nicht-Kalligraphen oft eine Hilfe nutzen, um den Abstand korrekt einzuhalten, gilt es als Grundfähigkeit professioneller Kalligraphen, Vielfache von wp mit dem Auge abschätzen zu können. Was nun mit den Wasserlinien während der Zeile passiert, bestimmt die Bedeutung des Geschriebenen und kann Konsonanten, Vokale oder Satzzeichen darstellen. So etwas nennt man Zeichen, obwohl es komplizierter ist, als z.B. in der lateinischen Schrift einfach einen Buchstaben zu schreiben. Somit kann eine Zeile der Wasserschrift als ein Fluss an Wasserlinien von links nach rechts verstanden werden, wobei diese „Flüsse“ neu entstehen, hinausfließen, zusammenfließen, sich teilen, gewisse Kurven und Kreuzungen durchgehen. (Es ist kein Wunder, dass die kalligraphischen Begriffe auf Wasserbegriffen basieren.) Zuletzt ist noch zu bedenken, dass Wörter nicht getrennt werden, es also keine Leerzeichen gibt (§20).

Manipulation von Wasserlinien[]

Die Wasserlinien sollten, falls sie nicht an einem Zeichen beteiligt sind, so gerade geschrieben werden, dass man sie von bedeutungstragenden Veränderungen unterscheiden kann (§4). Jedoch ist die Schreibung in leichten Wellenlinien zum einen einfacher und zum anderen optisch ansprechender, weshalb man fast keinen Text mit ganz geraden Wasserlinien findet. Wie erwähnt, gibt es zwei bis vier Wasserlinien, die die Namen wie im Bild tragen. Die Wasserlinien werden auch entsprechend zentriert geschrieben (§5), wobei man für drei Wasserlinien entweder die oberen drei oder unteren drei Wasserlinien der Vier wählt. Wie erwähnt, gibt es keine Leerzeichen, wobei die Zeichen für verschiedene Wörter strikt getrennt bleiben müssen (§20).

Benutzer Blog-Kleinesfilmröllchen-Hajara Schrift 1

Da Wasserlinien bei machen Zeichen verschwinden oder dazukommen, kann es passieren, dass weniger als 2 oder mehr als 4 Wasserlinien in einer Zeile entstehen würden. Dafür gibt es die beiden Zeichen linkes Delta und rechtes Delta (§7). Fast alle Zeichen können in beiden Richtungen geschrieben werden und daher gibt es eine linke und rechte Version, die spiegelidentisch sind. Das Delta (womit beide Varianten gemeint sind) ist ein sogenanntes leeres Zeichen, d.h. es hat keine Bedeutung und dient nur der Optik und Funktionsweise der Schrift. Es muss bedacht werden, dass die genauen Wasserlinien, die zusammengeführt oder getrennt werden, grundsätzlich frei gewählt werden können, solange die Wasserlinien wieder ihre zentrierte einheitliche Position einnehmen. Daher im Bild auch einige Beispiele für Deltas.

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Am Ende und Anfang einer Zeile enden die Wasserlinien einfach. Mit wie vielen Wasserlinien begonnen wird, ist nicht festgelegt (§6). Es ist bei Nicht-Kalligraphen üblich, der Einfachheit halber mit drei Wasserlinien zu beginnen. Ein guter Kalligraph plant jedoch voraus und wählt diejenige Zahl der Wasserlinien, die möglichst wenige Deltas verursachen. Die Anfänge und Enden der Wasserlinien können beliebig verziert werden, solange klar ist, dass es sich um leere Zeichen handelt.

Zeichen[]

Konsonantenzeichen sind Stromzeichen, d.h. sie verändern nur die Bewegung einer Wasserlinie. Vokale hingegen sind Quellzeichen, d.h. sie fügen Wasserlinien hinzu oder entfernen diese. (§8) Die Großen Stromzeichen sind Satzzeichen, die eine Sonderrolle einnehmen und später behandelt werden. Ein Stromzeichen und Quellzeichen können aufgrund ihrem Einfluss auf die Wasserlinien direkt horizontal „übereinander“ stehen, und ein Nichtnutzen dieser Möglichkeit, falls nicht durch andere Regeln verboten, ist ein Schreibfehler (§10). Damit enthalten die meisten Abschnitte einer Zeile gleichzeitig einen Konsonanten und einen Vokal als Teil einer Silbe, was zu der Analyse als Abugida-ähnliche Schrift führt. Ein Stromzeichen wird immer als vor einem gleichzeitig auftauchenden Quellzeichen interpretiert (§11), d.h. man hat einen Konsonanten gefolgt von einem Vokal und damit meist eine ganze Silbe. Falls von der Funktionsweise der Zeichen möglich, kann auch noch ein weiteres Quellzeichen an die gleiche horizontale Position geschrieben werden, was dann einen Konsonanten gefolgt von einem Diphthong darstellt (§12). Dies ist aber keine Pflicht und für manche Quellzeichen, die interferieren würden, muss dann das zweite Quellzeichen, also der zweite Vokal des Diphthongs, dahinter geschrieben werden, was dennoch eine Silbe mit Konsonant und Diphthong darstellt. Entsprechend darf natürlich kein Stromzeichen über dieses Quellzeichen geschrieben werden. Auch verboten ist die Übereinanderschreibung von mehreren Stromzeichen (§13). Es gilt jedoch allgemein, dass diese Zeichen und Einheiten an Zeichen so eng wie möglich hintereinander geschrieben werden dürfen, solange es noch lesbar ist (§9). Für lange Vokale gibt es extra Zeichen, die unten normal aufgeführt sind. Für lange Konsonanten (d.h. geminierte Konsonanten), die in der lateinischen Schrift als Verdopplung geschrieben werden, wird wie dort zweimal das Stromzeichen des Konsonanten geschrieben. Ein folgender Vokal wird dann natürlich über das zweite Stromzeichen geschrieben.

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Liste der Zeichen[]

Im Folgenden eine Übersicht aller Strom- und Quellzeichen (§14). Hinweise: Die Quellzeichen für lange Vokale sind gewissermaßen „doppelte“ Varianten der Quellzeichen für kurze Vokale. Ähnliche Konsonanten haben oft die jeweils gespiegelte Zeichenvariante. Die Vokale und Konsonanten von Hajara orientieren sich an den Tabellen des Wiki-Artikels.

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Namen der Zeichen sind wie folgt (§14):

  • b, p: unterer/oberer Tropfen
  • t: linke obere Strömung
  • th, d: normale/inverse Welle
  • k, g: oberer/unterer linker Bruch
  • ch, h: oberer/unterer rechter Bruch
  • f, v: kleiner Wellenberg bzw. kleines Wellental
  • s, z: großer Wellenberg bzw. großes Wellental
  • sch, m: kleine obere/untere Blase
  • n, ng: große obere/untere Blase
  • r, l: oberer/unterer Anker
  • i, ii: : Untere rechte Quelle, untere rechte Doppelquelle
  • u, uu: Untere linke Quelle, untere linke Doppelquelle
  • e, ee: Obere linke Quelle, obere linke Doppelquelle
  • o, oo: Obere linke Kreuzquelle, obere linke doppelte Kreuzquelle
  • a, aa: Obere rechte Quelle, obere rechte Doppelquelle

Spezielle Zeichenregeln[]

Diese Regeln sind der Ästhetik geschuldet und hoffentlich leicht einsehbar.

  • Einige Stromzeichen durchschneiden andere Wasserlinien (hier blau eingezeichnet, obwohl nicht Teil des Zeichens); diese nennen sich Kontaktzeichen. Diese Linien werden Kontaktlinien genannt und müssen immer vorhanden sein, dürfen aber selbst nicht Teil eines Zeichens sein (§15). Insbesondere muss dann die Linie, welche für das Stromzeichen genutzt wird, genau bedacht werden. Dies erklärt auch die Mindestzahl an zwei Wasserlinien.
  • Stromzeichen, die keine anderen Wasserlinien berühren, sind freie Zeichen und sollen so nah wie möglich an die nächste Wasserlinie geschrieben werden, also im Idealfall eine Höhe nahe an 1wp haben (§17).
  • Ein Delta geschieht immer, bevor ein Quellzeichen die Wasserlinienzahl verletzen würde; in der Praxis gewissermaßen horizontal „zwischen den Zeichen“. Im Fall einer Wasserlinienentfernung dürfen die beiden Linien des Deltas nicht entfernt werden, sondern die dritte, unberührte Linie (§16).

Mehrere Zeilen[]

Für mehrere Zeilen gilt die erwähnte 2wp-Regel (§18) für den Abstand. Weiterhin müssen die unverbundenen Wasserlinien (offene Linien) von Quellzeichen miteinander verbunden werden. Dabei gilt für eine Zeilenlücke die Regel: Alle offenen Wasserlinien der Zeile, die in diese Richtung die wenigsten offenen Wasserlinien hat, müssen durch die Verbindung mit offenen Wasserlinien der anderen Zeile geschlossen werden (§19). Auch Teil der Regel ist: Der Verbindungsweg zwischen offenen Wasserlinien muss so klein wie möglich sein.

Große Stromzeichen (Satzzeichen)[]

Die Regel für Große Stromzeichen ist §21. Das Große Delta ist ein Verdeutlichungszeichen, welches zum einen an Ausrufesätze, aber auch an alle Sätze der wörtlichen Rede angesetzt wird. Das Große Kreuz dient als Punkt und beendet Sätze im allgemeinen. Das kleine Kreuz ist ein Komma oder Semikolon, aber nicht für Aufzählungen! Für Aufzählungen wird seit nicht allzu langer Zeit die untere rechte Kreuzquelle mit Delta genutzt; sie ersetzt je nach Situation ein und und wird als dieses gelesen. Der Balken ist ein Anführungszeichen für wörtliche Rede.

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Beispiel[]

„Eya ela Elvarion“ = Sie ist die Elvarion. In grau die Grenzen der Silben (in einem normalen Text natürlich nicht vorhanden).

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Fehlendes[]

  • Mehr Interpunktion? z.B. altes Währungszeichen
  • Diphthongzeichen?
  • Unregelmäßigkeiten, die aus historischen Gründen behalten werden?

Einzelnachweise[]

  1. Ich mag lange coole Namen.
  2. Wasserlinienpunkt (vgl. Didot-Punkt etc.), jedoch flexibel von der Schriftgröße abhängig.